Der Morgen graut und mir auch. Obwohl, ich habe gut geschlafen, meine Beine fühlen sich wieder normal an und die Abfahrt über das Rauhe Joch, Weg 8, lockt. Zügig den Rucksack gepackt und ab zum Frühstück. Am Abend hatte ich das Müsli gewählt, eine gute Entscheidung. Ein sehr großer und gut gefüllter Suppenteller mit eingeweichtem, aber sehr leckeren Müsli musste vernichtet werden. Dies sollte nicht der letzte Kampf an diesem Tag sein.

Das Wetter sah nicht sehr verlockend aus, es war bewölkt und auch nicht unbedingt warm. Die Regenjacke wurde ausgepackt und die Abfahrt angegangen. Da die Muskeln kalt und die Reflexe noch am schlafen waren, zog ich es vor, teilweise den Schiebgang einzulegen. Dummerweise hatte sich die fette, dicke Wolke über mir entschieden, sich ihres Inhaltes zu entledigen. Damit hatte sich das Fahren erledigt und ich suchte mir ein trockenes Plätzchen oberhalb der Schlucht. Es überholte mich eine Gruppe von 4 Bikern, die sich in ihre Regenklamotten eingehüllt hatten und auch nicht sehr glücklich schienen. Nach ca. einer halben Stunde war der Regenguss vorbei und ich setzte den Downhill fort. An einer Abzweigung sollte man den linken Abzweig durch die Schlucht folgen. Dummerweise zeigte sich wieder, das die Mischung aus alten Keramikfelgen, benutzten Bremsbelägen, feuchter Umgebung und Lehmboden nicht der ideale Lebensraum für den gemeinen Mountainbiker darstellen.

Das Wetter hatte ein Einsehen und schickte keine Feuchtigkeit mehr gen Boden und die Abfahrt nach Dalaas    verlief ohne weitere Schwierigkeiten.  

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Dort wurden im ortansässigen Supermarkt die Vorräte aufgefüllt und der Einstieg zum Kristbergsattel, Bikeroute 2, gesucht und gefunden. Ich schloss zu der Viererbande auf und da wir ungefähr das gleiche Tempo fuhren, wurde daraus ein Quintett gemacht. Geteiltes Leid ist halbes Leid ;-). Außerdem hatten wir für die nächsten zwei Tage die gleichen Etappen geplant. Kurz vor dem Kristbergsattel machte es piiiing und ein leichtes Schleifgeräusch machte sich bemerkbar. 

An der Kristberg Hütte   ging ich der Ursache des Schleifen nach; die gute Crossmax hatte sich an der Antriebseite einer Speiche entledigt. Mmmmh, das war nicht gut, Speiche entfernt, so gut es ging zentriert und gebetet, das es die nächsten fünf Tage hält. Das Beten hat auch anscheinend geholfen, nur die Beschaffung von neuen Speichen war etwas schwieriger.

Ab der Kristberg Hütte folgten wir der Bikeoute (Loipe) bis zur Jausenstation Hasahüsli, Nahrungsaufnahme war angesagt. Frisch gestärkt machten wir uns auf, das Silbertal Richtung Winterjöchl zu erobern. Am Einstieg stand zwar irgendetwas von einem Bikeverbot, aber da uns auch Biker entgegen kamen, haben wir dieses gnadenlos ignoriert. 

Aporopo gnadenlos, der Weg verlauf stieg kurzzeitig auch so an, wurde dann aber wieder angenehmer.

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Immer mit Blick auf den Patteriol, schlängelte sich die Piste bis zur Oberen Freschütte.

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Hier war Schluss mit lustig, die Landschaft erinnerte etwas an Schottland, sprich reichlich nass, moorig und jede Menge runde Steine, an Fahren war nicht mehr zu denken. Man durfte ca. 1 Stunde sein Rad durch diese zugeben schöne Landschaft schieben. Bei Regen, Schnee, Nebel etc. ist diese Aktion nicht zu empfehlen.

02silbertal_winterjoechl02.jpg (70785 Byte)Österreichisch Schottland 02silbertal_winterjoechl01_see.jpg (50178 Byte)Loch Langsee 02silbertal_winterjoechl03.jpg (53500 Byte)Kurz vorm Winterjöchl

Die Schieberei hat ein Ende und man überquert die Rosanna im Schönverwalltal über eine Brücke in der Nähe eines Betonbauwerkes. Eine breite Piste, Weg 517,  verläuft südwärts und endet an der Schönverwallhütte. Ein Trail führt weiter bis zu einer kleinen Brücke über die Rosanna, der Weg 516 geht in Richtung Neue Heilbronner Hütte.   

Ab hier hat man nur noch ca. 300 Hm zu überwinden, leider schiebend und tragender Weise.

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Neue Heilbronner Hütte

Abendrot ist Bikers Tod ;-)

Der Weg ab dem Verbellner Winterjöchl ist bis zur Hütte  wieder fahrbar. Im Haupthaus war alles ausgebucht, im Winterquartier waren aber noch Schlafplätze frei. Das war ein Glückfalls, denn so mussten wir auf die fröhlichen Lieder der Wandergenossen verzichten, unsere Verpflegung wurde sogar von den freundlichen Hüttenbesatzung angeliefert. ;-). Als schon etwas älterses Semester, verzog ich mich bald in meine Seidenwäsche bzw. in den Hüttenschlafsack aus Seide. 

Die Daten: ca. 50 km und 2200 HM, Kompaßkarte: 33 und 41

 

PCX5

Magellan MapSend

Karte

GPS Track des gesamten AlpenX (rechte Maustaste und "Speichern unter" wählen)