Nach drei vergeblichen Anläufen, die wegen miesen Wetters, mangels Mitfahrern etc. gescheitert sind, scheine ich es endlich geschafft zu haben und bin im Gebiet der Täler Stura, Maira und Varaita gelandet. Leider macht sich aber stark bemerkbar, das die Sommersaison schon vorbei ist, Campingplätze geschlossen sind oder kurz vorm eingemottet werden stehen; fällt Camping also flach, schade. Genauso schwierig gestaltet sich die Pensionssuche.
In Demonte und Dronero sind Unterkünfte auch Mangelware oder äußerst schwer zu finden. Und da es schon spät am Tag war, bin ich ich dann in Sampeyre gelandet, dem Hauptort des Varaita Tales. Nicht unbedingt der ideale Ausgangsort, dafür ist die Zimmersuche kein Problem, da es dort zwecks Wintersport einige Unterkünfte gibt und darum war ich im Hotel Alte Alpi der einzige Gast. Sampeyre ist, bis auf den alten Stadtkern, nicht gerade als hübsch zu bezeichnen. War mir aber wurscht, das abendliche Menü in meiner Behausung war ok, gut Nächtle.
Am anderen Morgen wird das annehmbare Frühstück genossen, die Susi abgeladen und schotterfein gemacht. Das Wetter will nicht so recht mitspielen und schickt Nebel bzw. Wolken ins Varaita Tal. Egal, Hauptsache kein Regen. So fahre ich in einer weißen Wand auf den Col di Sampeyre.
Oben am Pass hat sich einer als Kunstschmied versucht, scheint aber daneben gegangen zu sein. ;-). |
Eine Schotterstrasse führt als Sackgasse zum Col Bicocca, Petrus entschließt sich zum großen Wolkenschieben und im Norden zeigt sich der Monte Viso.
Der König der Westalpen |
und sein Hofnarr |
Am Pass treffe ich zwei Mountainbiker aus Bayern, wir digitalisieren uns gegenseitig, tauschen uns über die geplanten Routen und Unterkünfte aus und ich frage höflich nach, ob die rausstehenden Schrauben an der Umlenkwippe seines Fusion Floyd normal seien. War nicht normal!
Wie es am Col Bicocca bei besseren Verhältnissen ausschaut. |
Für mein Mountainbike gibt es am Pass keine Weiterfahrmöglichkeit und deshalb drifte ich den selben Weg zurück, schlage mich aber bald rechts in die nicht vorhanden Büsche und triale eine Schotterpiste abwärts Richtung Elva Hochebene. |
Von hieraus gibt es zwei Abfahrtsmöglichkeiten ins Maira Tal. Die Schönere ist eindeutige die Strecke durch die Elva Schlucht, teilweise knapp autobreit, immer hoch über die Schlucht mit Kurven ohne Ende.
Elva Schlucht | Endpunkt Elva Schlucht im Maira Tal |
Hier folge ich kurz der Talsstrasse nach Westen und wollte eigentlich hinter Prazzo auf einer alten Piste bergwärts nach Canosio fahren. Dummerweise war diese wegen Waldarbeiten gesperrt, als Entschädigung gibt es auf der südlichen Flußseite eine feine Piste, die mich zurück zum Asphalteinstieg Richtung Vernetti führt.
Vor Vernetti biege ich ins Val di Preit ab, ein Spätsommertraum und Zufahrt zu den Maira Stura Militärpisten.
Val di Preit |
Am Monte Cassorso vorbei | öffnet sich am Col di Preit der Blick auf den Meja und die feine Naturarena |
Und das Beste, hier oben war kein Mensch, die Piste Richtung Rif. Gardetta bin ich dreimal gefahren, bevor ich mir einen Hügel zum Genusspausen und fotografieren gesucht habe. |
Traum Rundblick auf Monte Cassorso, Monte Bert, Rocca la Meja, Becco Grande, Monte Omo, Monte Bodoira, Monte Oserot etc.... |
Auch das Rifugio Gardetta hat schon seine Pforten geschlossen, schade. Dafür ist im Prinzip die Durchfahrt bis zum Col di Gardetta frei; da allerdings auf der Weide reichlich Kuhvieh rumläuft, verzichte ich auf die Befahrung und setzte die Runde fort. |
Hier noch ein paar Panoramen zwischen Rif. Gardetta und Passo Cologna
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Nach Bandia ist Schluss mit dem perfekten Wetter und innerhalb von Minuten haben mich die Wolken aus dem Norden eingeholt. |
Zwischen Bania und Col Valcavera |
Geplant war die Abfahrt über das Pian die Morti, durch das Vall Grana, um dann über Dronero auf der Varaita Stura Kammstrasse heimwärts zu fahren. Dank dieser Wetterverhältnisse und aus Altersschwäche, muss ich dann wohl die etwas südlichere Abfahrt ins Val Arma genommen haben, auch schön mit ein paar unasphaltierten Serpentinchen, der Fehler ist mir aber erst aufgefallen, als ich fast im Stura Tal war.
Im falschen Nebel und Tal |
Zurückfahren war Dank dem abnehmenden Tankinhalt keine Option, also weiter nach Demonte und dort den Tank füllen. Dummerweise mangelte es mir an kleinen Euroscheinen, die die automatische Tanksäule als Gegenleistung verlangte, die Ortskneipe hatte auch die übliche Mittagspause.
Shit happens, kurz gesagt durfte ich bis Borga fahren und dort tanken. War klar, das meine Versuche über die Berge Richtung Dronero zu kommen zwar schöne, dafür aber sinnlose Versuche waren. Leicht frustriert steuerte ich das Maira Tal aussen rum an und Dank des späten Tageszeit blies ich auch alle Versuche ab, auf der Varaiata Stura nach Hause zu fahren. Es ging deshalb durchs Tal bis zur feinen Elva Schlucht, die etwas für die missratene Heimfahrt entschädigte, über den Col de Sampeyre erreichte ich dann etwas fertig meine Unterkunft. Habe fertig.
Karte |
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