Nachdem ich die Rockies per Enduro, guckst du hier, unsicher gemacht hatte, habe ich noch einen kleine Rundreise durch die nähere Umgebung gemacht, Moab lag zufällig auf dem Weg ;-).
Wer vom deutschem Matsch verwöhnt wird, für den ist Moab das Paradies und totally different. Nur Felsboden und Sand, Grip ohne Ende, teils natürlich, teils auch durch Uranabbau entstanden. Sieht auf den ersten Blick reichlich leblos aus, stimmt aber nicht. Es gibt jede Menge kleinster Moose und anderer Microorganismen dort. Deshalb immer auf den markierten Trails bleiben!
Moab liegt über 1000 m hoch und es herrscht ein Wüstenklima. Man sollte also immer reichlich Flüssigkeit dabei haben und sich für den ersten Tag keine Langstrecke vornehmen. Am Slickrock bat mich ein Mädel, ihre Räder aufs Auto zu heben. Warum zwei Räder? Ihr Freund lag schneeweiss im Auto und sah ziemlich dehydriert aus.
Für die Touren hatte ich diesen Führer | und Karte |
Auf gehts zur ersten Tour: Slickrock
Seit Anbeginn der Welt ist dies wohl der bekannteste Name im Mountainbikezirkus. Zu Recht? Schau mer mal. Anzumerken ist noch, das die Stecke in den 70 er Jahren durch Motorradfahrer angelegt wurde, also falls ihr dort welchen begegnet, nicht wundern.
Nachdem ich gegen einige Auflagen meines Autovermieters verstieß | und die Gegend was begutachtet hatte | ||
suchte ich mir eine netten Platz direkt in der Sand Flats Recreation Area | Infoblatt über Sand Flats Recreation Area mit Slickrock etc. |
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Fast die ganze Strecke ist durch weisse Markierungen gekennzeichnet. |
Dies hat auch seine (Ab)Gründe !! |
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Es gibt schöne Blicke auf den Colorado River | und auf die Wüste | ||
Richtung Moab | und auf die Manti- La Sal Berge | ||
achso, Regen hats hier auch manchmal | Engländer zum Fotografen genötigt | ||
Ein kleiner Eindruck der Dimensionen |
Die Runde ist ca. 25 km lang und Höhenmeter fallen auch reichlich an. Es gibt kaum Flachstücke, der Fels bietet Grip ohne Ende und man kann Strecken rauffahren, die auf heimischen Waldboden absolut unmöglich wären. Logischerweise gilt das auch bergab. Man muß sich aber erst an die neuen Bedingungen rantasten und ein wenig Vertrauen in das "neue" Fahren gewinnen. 3 Stunden sollte man sich minimal Zeit lassen. Reichlich Verpflegung am Mann ist notwendig, freundliche Indianer mit Feuerwasser oder Saloons sind nicht vorhanden.
Die zweite Tour:
Von Moab durchs Castle Valley, die La Sal Mtn. Loop Road und über den Porcupine Rim Trail zurück.
Die Länge der Tour ist ca. 80 km und ein paar Höhenmetern sind auch dabei.
Zuerst geht es von Moab aus den Colorado entlang, schöne Schlucht, und man biegt dann immer noch guter Dinge nach Osten in das Castle Valley ab. |
Das Tal hat seinen Namen nicht zu unrecht, leider verläuft die Straße relativ gerade in Richtung der La Sal Mountain und langsam wird es verdammt warm, obwohl es schon September ist. Auf der halben Strecke wird eine Rast eingelegt, das Klima ist wirklich sehr wüst. Weiter gehts, ich liebe Strassen, wo man sein Ziel schon 1 Stunde vor Augen hat und trotzdem irgendwie nicht näher kommt.
Der Loop Road folgend, biegt man dann nach Nordwesten ab und verpasst hoffentlich nicht den Einstieg zum Porcupine Rim Trail, der ist aber ausgeschildert und biegt scharf rechts Richtung Osten ab. Ist aber alles mit der empfohlenen Karte kein Problem. Was nun folgt, ist einer der schönsten Trails, die ich bisher gefahren bin. Nach ein paar km folgt er der Canyonkante, traumhaft, und windet sich dann in bester Singeltrailmanier, mit leichtem Gefälle und tollen Blicken auf den Porcupine Canyon, zum Colorado River hinunter. Wenn der Erzähler auch noch einen zweiten Film eingesteckt hätte, würden hier auch ein paar Fotos erscheinen ;-).
Fazit: Moab ist wirklich totally different und auf jeden Fall eine Reise wert.
Falls man schon in der Gegend ist, sollte man sich natürlich auch den Arches und Canyonland national park ansehen, der Grand Canyon und Monument Valley liegen für amerikanische Verhältnisse auch um die Ecke.
Zum Appetitmachen ein paar Wallpapers (1280 x1024)
Schon tausendmal gesehen, ist aber in Natura wirklich gigantisch. Es gibt eine Ringstrasse, die man mit Fahrzeugen aller Art befahren darf. Ich bin allerdings der Einzige gewesen, der mit einem Rad unterwegs war. Grazy german boy. Das Befahren der restlichen Strassen ins Valley ist verboten. Die Indianer bieten allerdings geführte Jeep- und Pferdetouren an.
Im Herzen der Rockies, reichlich hoch (über 3000m), ideales Höhentraining. Zum Mountainbiken finde ich die Rockies, im Vergleich zu den Alpen, nicht so prickelnd. Die Alpen sind abwechslungsreicher, sind besser erschlossen und liegen praktisch vor der Haustür ;-).
Nicht das wir uns missverstehen, die Gegend um Crested Butte ist trotzdem ein Traum, die Rockies sind in ihrer Weitläufigkeit und Einsamkeit toll und ich würde dort jederzeit wieder hinfahren, lest meinen Reisebericht über die 6 Tage im Paradies ;-).