St. Ulrich – Raschötz- Brogles Alm – Alfred Munkel Weg – Schlüter Hütte - Kreuzkofeljoch – Gömajoch - St.Vigil

Am nächsten Morgen wurde noch erfolglos nach Marta Bremshebeln gefahndet, bevor es steil auf dem WW 10 und 35 bergauf Richtung Raschötz ging. Gefühlsmäßig wurde auf dem Asphaltstück die 20 Prozentmarke geknackt, danach zeigte sich der Schotter humaner, allerdings nur um sich später auch gemein feinschottrig, tief und hochprozentig zu zeigen. Da wir zu der abgebrannten Raschötzhütte den Wanderweg ausgewählt hatten, durften wir auch noch ein wenig schieben. Oben angelangt, begrüßten uns die Geißlerspitzen wolkenverhangen und die entfernte Wolkenbildung verhieß auch nichts Gutes. 

 

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Trotzdem machte der Raschötz Höhenweg, WW 31, ist leider nicht ganz legal, wie uns ein Einheimischer freundlicherweise mitteilte und der WW 35 Richtung Brogles Alm Spaß, 

 

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In der Brogles Hütte wurde eine länger Pause eingelegt, bevor wir uns an die Befahrung das Adolf Munkel Weges machten. Befahrung ist allerdings relativ, neben schönen Stücken ist der Weg reichlich verblockt und hat auch einige Gegensteigungen, ich schätze, das wir höchsten 40 Prozent gefahren sind. Am Ausgang des Munkel Weges schließt sich direkt die Auffahrt Richtung Schlüterhütte an, WW 33/35. Bis zu einem Almgelände gut fahrbar, schlängelt sich der Weg danach grobschottrig und serpentinig den Berg hinauf, für uns war schnell schieben angesagt, was auch an dem inzwischen groben Nieselregen gelegen haben könnte.

 

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In der Hütte war erst der große Klamottentausch angesagt, dann der große Kaiserschmarrn, bevor wir uns gut verpackt auf den Dolomitenweg WW 35 Richtung Kreuzkofeljoch gemacht haben. Ist bis zum Gömajoch ein Traumtrail, den wir bei Regen und Nebel allerdings wenig genießen konnten. Zeitweise zeigte sich das Wetter aber gnädig und klarte etwas auf.

 

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Und wieder standen wir am Col Costachia vor einer Entscheidung, links oder rechts rum? Laut Beschreibung war der rechte Weg, WW 9, sehr schmal, teilweise ausgesetzt, führt über Wiesenhänge und war reichlich abgründig. Das traf alles zu, wäre bei trockenen Verhältnissen auch noch in Ordnung gewesen, allerdings war es eben heftig feucht und so wurde schon manche Schiebepassage zum kleinen Abenteuer. Der spärliche Bewuchs rechts vom Abgrund konnte einen auch nicht wirklich beruhigen und als dann hinter einer Kurve der kommende Wegverlauf sichtbar wurde, blanke, fast senkrechte Felswand mit kaum erkennbaren, schmalen Wegverlauf, war mir das Abenteuer zu viel. Nö ,nö, nö, meinte ich, ich kehre um und wähle lieber die ungefährlichere Variante über den WW 35. Die alten Bergsteiger unter meinen Mitfahrern fanden das zwar übertrieben, aber zeigten sich dann doch notgedrungen solidarisch.

 

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Die Normalabfahrt stellte sich dann als feiner Trail durch den Wald heraus, alles fahrbar, allerdings öffnete der Himmel seine Schleusen und so wurde auch diese Abfahrt höchst grenzwertig, besonders weil sich dann wieder meine drei Probleme einstellten: Brillenträger, reichlich benutzte Magurabremsbeläge und Vorkriegs Mavic Crossmaxe mit blanken Bremsflanken. So konnte man wenigstens nicht sehen, wo man nicht bremsen konnte. Also kommt ans neue Rad neben mehr Federweg auch noch so modernes Gelump wie z.B. Scheibenbremsen.
Als der letzte Schotter aufgebraucht war, wurde klar, das man auf Asphalt bei Regen noch viel schneller durchfeuchtet wird. Nasser als nass kann man aber nicht werden, deshalb wickelten wir die restlichen Kilometer auf Asphalt Richtung St. Vigil ab und ließen eine mögliche Schottervariante ausnahmsweise rechts liegen.
Diese Tournee hätte sicherlich eine schönere Schlussvorstellung verdient gehabt, aber das kann man sich leider nicht aussuchen. Feucht, aber glücklich, wurden die Tourbusse erreicht, die durchnässten Bühnenklamotten gegen trockeneres Outfit getauscht, die Instrumente, dreckig und verstimmt wie sie waren, zerlegt und in das Bluesmobil verstaut.

Ca. 45 km und 1900 Hm wurden gesammelt.

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Sekunden später wurde der erstbeste Cateringservice vor Ort mit der Verköstigung der Band beauftragt und bis an seine Belastbarkeit ausgetestet. Dank geht an den Roadmanager, der eine fast perfekte Runde, von ein paar üblen Lokalitäten abgesehen, ausgesucht hatte und an alle Mitspieler für die fast immer virtuose Beherrschung ihrer Instrumente.

Wann die nächste Tournee veranstaltet wird steht noch nicht fest, wird aber dann eher im Großraum Westalpen stattfinden und die Musikrichtung könnte noch etwas härter werden, dürfte sich so im Bereich von Heavy Metal bis Death Metal bewegen oder wie sich die vielen neudeutschen Bezeichnungen so schimpfen.

Das wars vom alten Mann und dem Mär.