Über Nacht haben alle Wolken verzogen und der Himmel bläut sich ein, perfektes Radwetter.
Der beste Guide von allen ist mit seinem Frühstück so beschäftigt, das er meint, sich einen Blick auf die Karte schenken zu können. Ist doch alles klar, erst ein wenig Asphalt und dann links abbiegen auf den Schotterweg zum Passo Avanza. 500 negative Höhenmeter später ist die Welt nicht mehr so ganz in Ordnung, im Abfahrtsrausch wurde der Abzweig verpasst und die die ersten ungeplanten 300 Hm des Tages müssen bewältigt werden, aaargh.
Hier sind wir richtig, kurz vor dem Passo Avanza. | Der gepflasterte Römerweg, bei Nässe kein Spaß. |
Hinter dem Passo Avanza befinden wir uns nicht mehr auf dem Holzweg, sondern auf einer Römertrasse mit feinsten, kindskopfgroßen Pflaster. Dieser Weg begleitet uns fast durch das ganze Avanza Tal, wohl dem, der ein vollgefedertes Bergrad sein Eigen nennt. Bergauf mit einer Enduro macht der Weg sogar richtig Spaß, habe ich mir sagen lassen. ;-)
Im Degano Tal folgt man der Straße abwärts und gelangt nach Forno Avoltri. Ab hier geht es nur noch aufwärts, eine schmale Verbindungsstrasse führt uns bis Collina, ab dem Rifugio Tolazzi verschwindet der Asphalt und macht der groben Schotterpiste zum Rifugio Marinelli platz., Weg 143.
Oben am Rif. Marinelli gönnen wir uns eine warme Mahlzeit | und begutachten die Abfahrt Richtung Plöckenpass. |
Fein trailmässig fängt die Abfahrt, Weg 148, an und mündet in einen Almweg, der zum sehr zügigen Abwärtsfahren verleitet, also Vorsicht, und nicht zu weit abwärts fahren.
In einer Rechtskehre zweigt der 148 ab und wird wieder zum Trail, erst fahrbar, dann ist etwas schieben angesagt, bevor man kurz unterhalb des Plöckenpasses auf die Asphaltstrasse stößt. Diese Passage erspart einem die Straßenauffahrt mit einem kurzen Tunnel und ein paar Kehrentunneln, mit dem Motorrad aber durchaus empfehlenswert.
Oben ist wieder ein legaler Grenzübertritt möglich, für Geschichts-Interessierte wurde am Pass ein Freilicht-Museum über die kriegerische Vergangenheit eingerichtet, auch die gesamte Umgebung bietet reichlich Anschauungsmaterial, das sich die Regierenden in Italien und Österreich vor Jahrzehnten nicht wirklich mochten.
In der Asphaltabfahrt folgen wir in einer Linkskehre der Beschilderung zum "Heldenfriedhof" und treffen auf den alten Römersteig. Ein feiner Schotterweg, der uns bis Mauthen begleitet. Clevere Österreicher hatten übrigens auf halber Strecke ein Fahrverbotsschild für Fahrräder angebracht, haben wir dann geflissentlich ignoriert.
In Mauthen wurde eine schnuckelige Privatpension gesucht, gefunden und zur Abwechselung die österreichische Küche genossen.
Karte
mit Tourenverlauf und Bildstandorten
Karten Tabacco 01: Sappada-S.Stefano...... Tabacco 09: Alpi Carniche Kompass 60: Gaitaler Alpen....... ca. 50 km, 1500 Hm |