Die zweite Nacht in Amiland verlief schon angenehmer. Wir wurden in einem typischen kleinen Motel  in Salida untergebracht und ich teilte mir ein Zimmer mit Adolf. Wie im Flugzeug schon erwähnt, würden wir uns in den nächsten Tagen öfters sehen.    USA2b.jpg (42897 Byte)

Auch in den USA sollte man den Tag mit einer kleinen Stärkung beginnen, was auch nicht so schwierig war, da 100 m weiter ein kleines Restaurant war. Nein, kein schottisches Spezialitätenrestaurant namens Em Zeh Donalds, sondern sowas, wo man mit Messer und Clark Cable essen muss, übrigens auch eine aussterbende Tätigkeit (wie Endurofahren), heul. Auf jeden Fall konnte ich mich aber nicht damit anfreunden, am relativ frühen Morgen meinen Magen mit Pfannkuchen, Schinken, Eiern und Kaffee ohne Ende zu belasten, was allerdings meine Mitstreiter nicht so sahen, oder Sabine ? Ich hielt mich da lieber an O-Saft, Cerials (neudeutsch für Müsliderivat) etc.. Ich glaube, ich komm vom Thema ab.

Schließlich solls hier um ein wenig Enduro fahren, äh, gehen. Unser Guide Tracy wohnt mit seiner Family in Salida. Er macht hier im Sommer Mopedtouren oder repariert die Trails, sprich fährt mit Gleichgesinnten für 2 Wochen in die Berge und hält die für Mopeds freigegeben Wege in Schuss. (warum kommt mir das bloß so unwahrscheinlich vor ???). Im Winter unterhält er eine leicht mutierte Skihütte mit angeschlossenem Ski- und Snowboard-Verleih. Ich nehme stark an, das er damit seine Kohle macht und den Sommer mehr als Hobby betrachtet. Ich würde ihn darum ein wenig als Glückpilz bezeichnen. Allerdings haben auch Glückspilze schlechte Tage, soll heißen, das Tracy leider noch die Leihmopeds über Nacht herrichten mußte, Thank`s Tracy. Ich hatte allerdings gute Karten, da ich das Moped von Tracys Dad fahren konnte. Da dieser ungefähr mein Gewicht hat, war die Honda perfekt für mich abgestimmt, incl. eines Scott Lenkungdämpfer. Gut für das Fahrverhalten, schlecht fürs Konto.

 

Ach ja, gefahren wurde übrigens auf Honda XR 400, für die Gegend ideal, und das sage ich nicht nur, weil ich selber eine gefahren habe.

Salida liegt von Bergen umgeben, viele davon sind über 4000 m hoch, kurz gesagt, die Berge halten das miese Wetter fern, die Temperaturen sind meist angenehm und die Gegend ist von Trails und Schotterwegen aller Art durchzogen, ein kleines Paradies für Outdooraktivitäten aller Art. Geht nicht besser (geht doch besser, aber davon später mehr)
USA1d.jpg (29602 Byte) Also, nach dem Breakfast wurden wir doch ein wenig nervös und harten der Dinge, die da kommen sollten. Erst mal das Wetter begutachten. Es war wie gebucht: Anfang September, Sonne, angenehme Temperaturen, optimal zum Mopedfahren. Los gehts, Tracy holte uns mit mit seinem kleinen Van  ab und wir fuhren ca. 20 km Richtung Poncha Pass und hielten dann am Straßenrand. Es wurde ernst, XR ausladen, ein wenig aufwärmen und dann ein wenig Smalltalk. Ist ja nicht so einfach als Guide, Tracy wußte nicht, was wir so fahrerisch draufhatten und wir konnten auch nicht ahnen, was uns bevorstand.

Lets do it. Komisch, kein kleines Schottersträßchen in der Nähe zum Warmfahren, wo gehts hier eigentlich los?

1Rainbow.JPG (127878 Byte) Rainbow Trail. Ah ja, sieht nach Spaß aus, schmaler Wanderweg, in Germany nicht unter 3 Jahren Knast zu befahren, aber Moment, da steht ein Schild, wer wissen will, was da draufsteht, sollte einfach draufklicken 1Trailssign.jpg (71814 Byte)

Den Spuren nach zu urteilen, ist der Trail nicht ganz unbekannt, schau mer mal. Das geht doch gut ab, zum Einstieg gleich ein schmaler Weg, sandig, steinig, mit reichlich engen Switchbacks, auf Deutsch auch Kehren genannt.

1a.JPG (109730 Byte) Tracy steht schon lächelnd oben, er scheint doch mit seinen Gästen ganz zufrieden zu sein und froh, das hier keine Anfänger durch die Gegend eiern.. Es geht weiter über schöne Waldwege, wenigerschöne  feuchte Schräghangfahrten und weitläufige Pfade. 1SanIsa2.JPG (40033 Byte)

Nicht sehr anspruchvoll, aber optimal zum Einfahren und um ein Gespür für die Gegend zu bekommen.

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Pause auch für die XR , mit Blick auf die Sangre de Cristo Range, fast alle Gipfel über 4000 m hoch. Wir befanden uns auf jeden Fall auch locker über 2000 m, was den Mopeds und uns allerdings noch nichts ausmachte. 1xrSanIsa.jpg (54144 Byte)

Gipfelkreuz auf amerikanisch 

 

 

Und wie immer im Leben, wo es rauf geht, gehts auch runter. 1b.JPG (56799 Byte)

1SanIsa5.JPG (93572 Byte) Ehrlich gesagt, weiß ich nicht mehr, wieviele Meilen wir am ersten Tag gefahren sind, ist auch egal, da man jetzt schon ein Gefühl für die Weite und relative Freiheit bekam, die man hier erleben konnte. Dies führte zu recht seltsamen Gesichtsausdrücken. Schotter in jeder Form macht glücklich.
Gegen Mittag gings Richtung Bonanza 1SanIsa4.JPG (57612 Byte)   goile Gegend1SanIsa3.JPG (70126 Byte)
1Schild.JPG (66102 Byte) Soweit ich mich erinnern kann, wurde an diesem Abzweig eine kleine Melodie angestimmt, die aus einer altbekannten Fernsehserie stammte :-)

Zum Mittagessen wurde ein  kleines Dorf angesteuert und beim Mexikaner ein kleiner Imbiss eingenommen, was sehr zu empfehlen war, da preiswert und schaaaaarf. Die ganze Gegend ist merkwürdigerweise ziemlich mexikanisch angehaucht, Salida heißt ja auch soviel wie Ausgang. Nach der kleinen Siesta gings wieder zurück

 

1mine.JPG (89146 Byte) in die Berge, wo teilweise noch alte Goldminen in Betrieb sind  oder nur noch als Freilichtmuseum dienen. 1bonanzamine.JPG (104713 Byte)

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Die letzten ca. 10 Meilen gings wieder über den Rainbow Trail , der nicht immer so schmal , dafür aber teilweise gut wurzelig, steil und steinig ist. 1Rain1.JPG (60928 Byte)

Wie immer bei solchen Touren hat man bei den etwas heftigeren Stellen keine Zeit zum Fotografieren, da man mit sich und/oder seinem Fahrzeug genug zu tun hat. Am Ende des Tages waren wir auf jeden Fall schön müde, aber auch der Ansicht, das das heute schon ziemlich goil war.