Der Wecker klingelt, so'n sch&%$, aber halt, Moment mal; hey du hast ja Urlaub, bist nicht in bad old germany, sondern auf einem kleinen Abenteuerurlaub in Amiland. Das Leben kann doch gerecht sein. Heute gehts in eine andere Gegend, nordwestlich von Salida. Um uns eine etwas längere Straßenetappe zu ersparen, werden die  Mopeds bis zum Ausgangspunkt am alten Monarch Pass   im Hänger transportiert.

Tracy führt heute seine alte ATK Zweitakter aus, da das kann ja rengtengteng werden. Heute fängt es recht sandig an, sollte also lieber Sandy Mountains heißen.
Über den Continantel Divide führt uns ein teilweise sehr schmaler und noch immer sandiger Weg zum ersten Päuschen, war auch nötig, um den Staub wegzuspülen.

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Genug gepaust, wir folgten dem Canyon Creek Trail,  wieder ein bischen breiter, aber immer schön sandig und grün. In der scheinbaren Wildnis gibts aber doch immer wieder Schilder, die einen den Weg zeigen.

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3Sign.JPG (75021 Byte) Dumm nur, wenn man durchs Fotografieren etwas abgehängt wurde und mit dem Wegweiser leider Nichts anfangen kann. Gut das man mal bei den Pfadfindern war und genau weiss, welche Spuren die wilden Tiere Pirelli, Bridgestone oder Metzeler hinterlassen, thread lightly, fröhliches Spurensuchen. Der Wegweiser ist übrigens nicht aus Holz, sondern aus Fieberglas, was bei Waschbären nicht sonderlich beliebt sein soll. 
Jetzt gings weiter über schöne Trails, etwas feuchter, teilweise aber auch reichlich steil und steinig Richtung Pitkin, einer kleinen Siedlung in the middle of nowhere.  

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Hinter Pitkin war unser Ziel der Fairview Peak, eine kleinere Erhebung von über 4000 m. Der Weg dorthin  führte wieder über Jeep Trails, die zwar etwas breiter waren, dafür aber umso steiniger. Die zunehmende Höhe machte sich langsam aber auch bei den XRs bemerkbar, der dritte Gang war schon das Höchste der Gefühle. Nach dem Kampf mit Geröll und Luftknappheit hatten wir uns einen Stopp an der Fairview Mine verdient. Der Weg führte links am Peak vorbei, der auf dem Bild erkennbare Weg zum Gipfel ist doch etwas zu steil und artet in einem Hillclimbwettbewerb aus. Sollte man mit Leihbikes besser lassen.

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Da ist doch ein kleiner Wanderweg am Berg vorbei entschieden entspannender, oder doch nicht ? Erstmal gab es ein paar kleinere Switchbacks am Steilhang, dann schlängelte sich ein nicht gerade breiter Pfad immer schön am Hang lang, auf und ab über Wurzeln, Stones und andere Nettigkeiten.

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Außerdem macht sich langsam die Höhe auch bei den Fahrern bemerkbar. Ein kleiner Ausrutscher und schon scheint sich das Moped beim Antreten oder Wiederaufrichten merkwürdig schwer zu verhalten, komisch aber auch. Gas, die Mitstreiter scheinen da vorne einen Break eingelegt zu haben, das haben wir uns auch verdient, schnauf. 3Peak.jpg (88504 Byte)

Eine gute Gelegenheit, das Panorama zu geniessen und ein paar Beweisfotos zu schießen.

Auch Tracy schien nicht mehr ganz relaxt zu sein.

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Im Bildhintergrund kann man schon unser Mittagsziel ahnen, Taylor Park. Aber bevor einer ans Essen denken kann,  darf man sich aber noch auf die Fortsetzung des Trails freuen, im Prinzip so schön wie vor der Pause, nur etwas sandiger und steiler abwärts. Man sollte sich also doch etwas konzentrieren, was Adolf leider nicht ganz gelungen war und er unfreiwillig den Pfad der Tugend verließ. Ich glaube, unter Michaels Helm ein Lächeln erkennen zu können. Find ich ja echt fies ;-)

Alles hat ein Ende, auch dieser Weg, leider. Ein kleiner Defekt an der ATK verschafft uns eine Zwangspause. Gute Gelegenheit, festzuhalten, wie eigentlich der Trailhead aussah, der Trail hieß und ob wir uns überhaupt auf legalen Wegen befunden haben.

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Kann ein Weg schöner anfangen ?

Wie heißt du den ?

Alles legal !

Die Qualität und Quantität der Verpflegung war wirklich gut, überwiegend mexikanisch, aber fernab von Fastfood oder sonstigen amerikanischen Essensvorurteilen.

3UnionP.JPG (38057 Byte) Nach der kleinen Reparatur bogen wir um die Kurve und erblickten das folgende Panorama, das nenn ich Weite, einfach goil ! Kurz vor der Bergkette im Hintergrund lag das Taylor Park Reservoir, ein Stausee mit ein paar Wochenendhütten  und einem Restaurant, in dem wir uns für den Nachmittag stärken konnten. 

Fürs leibliche Wohl war also gesorgt, jetzt konnte man den Cumberland Pass in Angriff nehmen, allerdings nicht ohne einen kleinen Abstecher in den Wald. Sofern ich mich noch erinnern kann, war das eine Art Sonderprüfung, bergauf, mit unzähligen Kurven, sandig, eng stehenden Bäume und locker über eine halbe Stunde lang, sehr staubig und warm, außerdem sollte man die Höhe von ca. 3000 m nicht vergessen. Jedenfalls waren wir nach dieser Einlage alle ziemlich eingestaubt, nicht mehr gut riechend, dafür aber glücklich. 

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Die Auffahrt zum Pass war dafür sehr erholsam, breite Schotterstrasse. Anscheinend sehr beliebt auch bei den Einheimischen, die allerdings mit Quads unterwegs waren, ausgerüstet mit Shorts und einem lockeren T-Shirt. No risk, no fun. Am Pass wurde der weitere Weg besprochen. Eine kleine Teilung erfolgte, einerseits was für Leute, die gerne über handtuchbreite Trails bzw. Bergkämme fahren, andererseits eine harmlose Abfahrt über die Schotterpiste bis zum vereinbarten Treffpunkt.

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Nach der Wiedervereinigung sollte ein wenig Kultur auf dem Programm stehen, eine ehemalige Bahnstrecke zum Alpine Tunnel stand auf dem Plan. Durch die Goldfunde lieferten sich vor ca. hundert Jahren die Eisenbahnlinien einen Kampf um die schnellsten Verbindungen zu den Erzminen.

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Das Resultat war dann z.B. der Alpine Tunnel, in dieser Höhenlage war der Bau ein sprichwörtlich mörderisches Unternehmen, wie man auf diesem Schild nachlesen kann. sorry, only in English.

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Die spinnen, die Amis. Etwas ältere Gefährte am Alpine Tunnel.

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Ford A Model Honda, was sonst ?
Nach diesem kleinen Ausflug in amerikanischer Kulturgeschichte, der anscheinend gefallen hatte, wurde es doch wieder enduristisch. Wieder auf anspruchsvolleren Pisten ging es dem Tomichi Pass entgegen, hier mit Blick auf den Hancock Pass, wird fürs nächste Mal eingeplant.

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Nach einer reichlich steinigen Abfahrt, wir waren alle ziemlich stoned ;-), wurde den Mopeds ein Päuschen gegönnt; laut Schild sollte man den Pass nur mit Allradfahrzeug in Angriff nehmen, auch dann wirds reichlich heftig. Manche Leute übertreiben es aber etwas mit der Pause.

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Apropo Pause. Langsam neigte sich der Tag dem Ende zu und uns führte der Weg wieder Richtung Monarch Pass. Die alte  Passtrasse könnte man als Forstautobahn bezeichnen und Tracy fuhr entsprechend zügig voraus, was allerdings dazu führte, das die people aus Germany an einer Abzweigung etwas ratlos dastanden und, durchaus im wörtlichen Sinne, Tracy spurlos verschwunden war. Das fanden wir zuerst nicht so tragisch, allerdings wurde uns nach einer halben Stunde doch etwas mulmig, da es auch langsam dämmerte und unsere Spritreserven ihrem Namen alle Ehre machten.

 Ente gut, alles gut, Tracy kam dann nach vierzig Minuten etwas geknickt doch noch wieder, hatte aber inzwischen auch Wagen und Hänger zum nächsten Abzweig gebracht, der nur ca. 5 Minuten entfernt war. Auf der Rückfahrt im Auto schlummerten wir dann fast alle glücklich und zufrieden ein, echt märchenhaft.