Kurzfristige Entscheidungen sind oftmals die besten und deshalb ließ ich mich zu einem Gardaseeaufenthalt überreden. Als Ausgangspunkt wurde Arco gewählt, irgendwie ist mir das Örtchen sympathischer als Torbole oder Riva. Ganz abgesehen davon, das es dort das beste Eis in dieser Galaxie gibt! ;-)

Stilecht im Lancia wurde also der See der Versuchung angesteuert und nach 9 Stunden öder Autofahrt erreicht. Das gebuchte Appartement war angeblich noch nicht frei und so mussten wir uns mit einem normalen Zimmer begnügen, was etwas auf die Stimmung schlug. Aber geteiltes Bett ist halbes Bett. Dafür gab es am nächsten Morgen Frühstück, bei dem man nichts zu meckern hatte. Was man vom Wetter nicht behaupten konnte, es war bewölkt, kühl und sah verdammt nach Regen aus. Erst wurde aber das Appartement bezogen, welches schon eher unseren Vorstellungen entsprach und für zwei Leute großzügig geschnitten war, die Räder konnten in einer gesicherten Garage untergebracht werden. Also schnell ausgepackt und sich auf die Räder geschwungen. Sollte ja kein Urlaub werden.

Es wurden 5 Touren nachgemosert oder teilgemosert. Alle wurden per GPS aufgezeichnet, eine Übersichtskarte und die Tracks sind downloadbar. Also im Prinzip locker nachfahrbar. Ein Blick auf die Karte, empfohlen werden die "freytag&berndt WKS 20, Gardasee/Lago di Garda" oder die "Kompass 071, Alpi di Ledro/Valli Giudicarie", ist sicherlich nicht verkehrt.  Und die Karten sind als Papierbackup im Rucksack ein Muss. 

Außerdem sollte man auch am Gardasee bedenken, das trotz des Bekanntheitsgrades die Touren durch reichlich einsame Gegenden führen. Leichte alpine Ausrüstung wie Wechseltrikot, lange Hose, Regenjacke, Handy mit Notrufnummern, Verbandszeug etc. ist anzuraten. Und auch zufällig eingepackte Socken bei unvermuteten Schneefeldern können den Tag retten.

 

 

 

Als Einstiegstour finde ich die Route von Torbole über die Altissimoflanke nach Navene optimal, weil sie alles bietet, was den Gardasee so attraktiv macht. Gut fahrbare Auffahrten, lockere Forststrassen und anspruchsvolle Trails. Außer vielleicht der Rückfahrt über die Uferstrasse, die aber im Vergleich zur Westküste ein Kindergeburtstag ist. Es soll aber bald einen neuen Weg oberhalb der Strasse geben.

Soviel zur Theorie, in der Praxis fängt es aber schon auf dem Radweg nach Torbole an zu regnen. Je höher man sich auf der Altissimostrasse hochschraubt, umso feuchter wird es und die Sicht beträgt zeitweise höchstens 10 Meter. Am Abzweig auf den Forstweg vor den Antennenmasten gibt es noch eine heftige Schauer, danach hält sich das Wetter etwas zurück und man kann die letzte Auffahrt über den Weg 6 zum höchsten Punkt und die Abfahrt nach Navene im Trockenen genießen. Ich hatte aber leider verdrängt, das man am Gardasee doch einen Sattelstützenschnellspanner braucht. Deshalb war der Genuss nicht ganz so groß ;-).

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Einmal lecker Trail mit Navene bitte!  

Fahrstrecke: ca. 45 km            Höhenmeter: ca. 1200 m

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Karte

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Auch am zweiten Tag zeigt sich das Wetter bedeckt, deshalb wurde eine Tour in der näheren Umgebung gesucht. Von Arco führt sie über die Strasse an den Kletterfelsen Richtung Pianaura vorbei, geht dann über Braila und einen Schotterweg Richtung Drena, macht einen grossen Bogen Richtung Osten, überquert den Bergrücken oberhalb des Lago di Cavedine und schottert sich dann unterhalb des Sees über die Marrocche Trails wieder Richtung Arco. Nicht so tolle Runde, die in der ersten Hälfte was für die Kondition tut und in der zweiten Hälfte doch noch Trailspass bietet.

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Kunst am Wegesrand Ritzelman Budda und Manitou

Fahrstrecke: ca. 40 km            Höhenmeter: ca. 1100 m

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Endlich ist das Wetter da, was auch gebucht wurde, Sonnenschein und angenehme Temperaturen. Die heutige Tour führt erst hochprozentig über eine Betonpiste und dann singeltrialmässig auf die Strasse nach S. Giovanni. Dieser folgen wir bis Dos del Clet.

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Aussicht von Dos del Clet auf die Marocche, Lago di Cavedine   

Eine Forstsstrasse biegt spitzwinkelig links ab und bietet, außer tollen Ausblicken auf den Lago, hochprozentige Schotterstücke, die von uns sofort vernichtet werden.

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Beste Aussichten

Nach einem Felsdurchbruch und in einer Rechtskehre, verlassen wir den gemütlichen Teil der Runde, widmen uns den links abbiegendem Trail ins Val di Tovo und verspeisen die fiesen, runden Steine an Laub und Matsche. Lecker. Allerdings würde ich als Besteck ein Treck Liquid empfehlen. Mit meinem alten Geraffel war ich öfters vorsichtiger, damit ich nicht den Löffel abgebe. Zur Belohnung kreuzt man ein Kreuz und darf drei Kreuze machen, ohne Kreuzbruch unten angekommen zu sein.

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Jeder nur ein Kreuz! 

Danach lässt Herr Moser einen die Wahl, den gepflasterten Trail links runter zu fahren oder der Normalroute zu folgen. Herr Liquid will die Pflaster, er bekommt Pflaster. Allerdings folgen wir dann an einem Wegdreieck wieder der harmloseren Route, der Kindskopfsteinweg führt links weiter heftig bergab, und kommen in Treni raus. Über einen Forstweg und etwas Asphalt geht es etwas bergan, aber bald schlagen wir uns wieder in die Büsche, trailen durch den Wald.

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Flüssiger Trail  

Wir biegen auf einen schmalen Trail Richtung Tenno ein, wobei sich ein Reifen sehr luftlos verhält. Aber mit einem Ausblick auf Riva und und dem Lago lässt sich gleich besser flicken. Glücklich in Tenno angelangt, biegen wir in Höhe des Castells links auf eine Höhenstrasse ein, folgen dieser und biegen links auf die Hauptstrasse nach Riva ab. In einer Rechtskehre führt uns ein ausgeschildeter Bikeweg geradeaus nach Arco zurück. Schönes Ründchen.

Fahrstrecke: ca. 30 km            Höhenmeter: ca. 1200 m

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Hier geht es zu der   und  Tour.