Sommer 2005, was für ein Sommer? Aber der Wettergott hatte ein Einsehen und schickte eine Woche vor der großen Regenflut in der Schweiz einen Traumtag auch ins Heidiland.
Hauptgrund meines Aufenthalts in der unbekannten Schweiz:
Freiburger Land/Schwarzseegebiet/Gantrisch | war die Fortbewegung mittels motorloser Fahrzeuge, |
aber da die Schweiz ja erwiesenermaßen klein, dafür aber um so mehr bergiger ist, habe ich meine Susie mit straßentauglichen Schlappen besohlt und die Gegend um Riffenmatt unsicher gemacht.
Das gesamte Gebiet ist mit feinen, schmalen Straßen durchzogen, die sich auch öfters des Asphaltes entledigen. Perfekte Bedingungen für die gelbe Gefahr.
Im Sommer treffen sich die Töffs am Gurnigelpass:
Kleiner Tagesausfluge in die Schweizer
Bergwelt
Vom Start weg erfreut mich feiner Asphalt der kurvigen Art und die erste Rast lege ich am besagten Gurnigelpaß
ein
Perfektes Panorama mit Blick auf die Gantrisch Berge, aufs Eigergebiet und den Thuner See. |
Die Abfahrt Richtung Thun ist leider noch etwas feucht, zwingt also zu einem gemäßigteren Fahrweise, die in der Schweiz sowieso angesagt ist, wenn man nicht sein letztes Hemd für staatliche Geschwindigkeitsmessbelege ausgeben möchte. Den Thuner See streife ich nur und fahre in nordöstlicher über Schallenberg Richtung Sarner See Dazwischen liegt geschickter Weise der Glaubenbüelen Pass.
Panorama Glaubenbüelen Pass |
Jetzt trennt mich nur noch der Brüning Pass von der Ronda Grande. Gut meinend kann man den Brüning als „kaum bemerkt“ bezeichnen, der einzige Höhepunkt ist der Eingang zur Aareschlucht, wer die noch nicht kennt, sollte dort einen Stopp einlegen.
Nach eingehenden Kartenstudium beschließe ich die großen Fünf: Susten, Gotthard, Nufenen, Furka und Grimsel im Uhrzeigersinn, für die Digitalen rechts herum, abzufeiern, die Verhältnisse sind dafür ideal, Traumwetter und Mitten in der Woche ist der Verkehr gemäßigt, nur das Aufkommen von „Dackelschneidern“ aka Rennradfahrern ist etwas erhöht.
Der Susten lässt sich nicht lang bitten und liefert schnell Kurven ohne Ende
mit fantastische Aussichten aufs Schweizer Flachland, das Panorama würde ich aber aus Gesundheitsgründen nur in der
Pause genießen.
Am Pass halte ich mich nicht auf und nehme die Ostabfahrt unter die Räder, die aber spaßmäßig deutlich gegenüber der Auffahrt abfällt.
Die Rampe zum Gotthardpass ist bis zur Schöllenen Schlucht ganz nett, den Abschnitt bis zur Passhöhe finde ich nicht so prickelnd. Achtung, nicht den Abzweig zur alten Tremola Passtrecke verpassen.
Hoch über der Tremola
Die alte gepflasterte Abfahrt durch Val Tremola sollte man bei trockenen Verhältnissen nicht auslassen, eindeutig unterhaltsamer als die neue Ausbaustrecke nach Ariolo. Dort angekommen hat man das Bedürfnis, diese Ansammlung hässlichster Betonbauwerke aller Art schnellstmöglich wieder zu verlassen, was ich auch umgehend Richtung Nufenen tat. Allerdings ist erst ein paar Kilometer vor der Passhöhe beim Nufenen wieder von Fahrspaß die Rede.
In westlicher Richtung bietet der Pass schon mehr Potential zum Reifenrundfahren. Praktischerweise treffen sich nach der Abfahrt die Kehren zum Furka- und Grimslepass fast am selben Ort, so dass ich den Furka wenigstens von der Westseite erfahren kann.
Furka Serpentinen | Grimsel Serpentinen | Am Furkapass |
Ausblick vom Furka auf Gletscher und Grimselpass/see |
Kaum hat man die Furka Kehren abwärts überwunden, folgen die nächsten Kehren zum Grimsel wieder aufwärts, irgendwie schleicht sich ein leichtes Schwindelgefühl ein. ;-)
Grimselpass | Grimsel See | Grimsel Hospitz |
An der Wasserscheide zwischen Mittelmeer und Nordsee lege ich eine Pause ein, bevor es wieder abwärts geht. Über Innertkirchen wird die leckere Seenplatte aus Brienzer und Thuner verspeist. In der Karte ist ein möglicher Schlenker oberhalb des Thuner Sees über Beatenberg eingezeichnet, der normalerweise nur am Wochenende für den Verkehr gesperrt ist. Für mich ist er leider auch heute gesperrt, na ja, liefert wenigstens einen schönen Blick auf Prinz, Bauer und Jungfrau, oder so.
Panorama Eiger, Jungfrau |
Vernünftige Menschen hätten nach einem Tagesausflug von 450 km langsam keinen Bedarf mehr nach Kurven und ungewohnten Bewegungen der rechten Hand gehabt. Meinereiner gönnte sich noch ab Thun ein paar Absackerkurven, um dann beschwingt die Bergrennstrecke zum Waldhaus bzw. Ziel zu genießen. Darauf eine Toblerone.
Karte |
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